Status Quo Hotellerie: Wie Hoteliers auf aktuelle Entwicklungen reagieren können

Beim digitalen Forum der ahgz am 07.04.2022 drehte sich alles um die aktuellen Fragen der Hotellerie: Wie entwickelt sich der Hotelmarkt in verschiedenen Destinationen? Was tun gegen Mitarbeiterengpässe? Und wie können Hoteliers sich für die Zukunft aufstellen? Unser HotelPartner-CEO Rainer M. Willa und CCO Florian Augustin gaben neben weiteren Experten aus der Branche ihre Prognosen dazu aus Revenue Management Sicht. 

Wie entwickelt sich der Hotelmarkt derzeit?

Die Raten entwickeln sich momentan sehr unterschiedlich je nach Destination, erklärt Florian Augustin im Gespräch mit Isabel Diez (ahgz). Der Hotelmarkt in UK ist aufgrund der lockereren Coronapolitik dort deutlich weiter als in der DACH-Region. In Standorten wie Frankfurt, Berlin oder Wien fehlt noch viel Hauptgeschäft aus Messen und Großveranstaltungen.  

Besser stehen Destinationen wie München, Salzburg oder Graz mit einer Mischung aus Leisure und Business da. Und auch B- und C-Destinationen können eine gute Entwicklung verzeichnen, die weiter anhalten wird, wie Florian Augustin prognostiziert. Als Gewinner geht wohl die Ferienhotellerie aus der Krise hervor, aber auch in den Städten können derzeit sehr kurzfristige Nachfragen gesehen werden. Diese gilt es zu verstehen und mit einer passenden Revenue-Strategie zu bedienen. 

Rainer M. Willa ergänzt, dass Hoteliers auch die steigende Nachfrage nach Bleisure-Angeboten im Auge behalten sollten. Geschäftsreisende, die am Wochenende bereits anreisen, um Urlaub mit Business zu verbinden, legen Wert auf attraktive Zusatzangebote und ein durchdachtes Hotelkonzept. 

Jens Bernitzky, Hotelmanager des Hotels Victory Therme Erding und Yonca Yalaz, Geschäftsführerin der Plaza Hotelgroup bestätigten im Panel die von unserem CEO und CCO gezeichneten Entwicklungen und wie wichtig es ist, reine Businesshotels in Richtung Bleisure umzugestalten. Denn Businesstravel wird nur zu 60 bis 70 Prozent zurückkommen, prognostizierte Rainer M. Willa.  

Luxushotellerie und durchdachte Konzepte profitieren 

Der HotelPartner-CEO sieht bei der aktuellen Ratenentwicklung eine Zweiteilung: 4- bis 5-Sterne-Hotels können schon wieder deutlich höhere Preise durchsetzen als Häuser im Budgetbereich. Die Luxusschiene in DACH profitiert bereits wieder etwas von internationalen Reisenden aus den arabischen Ländern und wenigen Amerikanern, hatte Florian Augustin zuvor bekannt gegeben. 

Unter den 2- und 3-Sterne-Hotels gewinnen nur diejenigen mit durchdachtem Konzept und außergewöhnlichem Design. Hier können teilweise sogar bessere Raten als 2019 durchgesetzt werden, wenn die Bewertungen stimmen, berichtete Rainer M. Willa. Auch René-Philippe Schappner, Managing Director von Colliers International, beobachtet, dass gute Hotelkonzepte für Investoren ausschlaggebend bleiben, auch wenn neben Innenstadtlagen seit der Pandemie Investitionen in Resorts eine größere Rolle spielen. 

Herausforderung: Mitarbeiter finden? 

Gäste sind vorhanden, Personal fehlt – so verlautet es aus vielen Häusern. In seinem Interview erklärte Florian Augustin, dass er noch viel Potenzial sieht für Hoteliers, ihre Abhängigkeit vom Personal zu reduzieren, indem modernste Technologien eingesetzt werden. Viele Disruptionen geben Hoteliers ganz neue Möglichkeiten profitabel zu wirtschaften. Dazu betonte er, wie wichtig gute Mitarbeiterkonzepte mit attraktiven Angeboten sind. 

Die im Panel anwesenden Hoteliers zeigten auf, dass das Thema Mitarbeitermangel nicht überall eine Herausforderung darstellt. Jens Bernitzky setzt auf ein digitales Bewerber-Management und freut sich über 1.300 Bewerbungen im Jahr. Er sieht allerdings den Druck auf Gehälter durch Tarifanpassungen: Das Hotel Victory, das auch zwischen den Lockdowns eine über 90-prozentige Auslastung verzeichnete, wird massive Anpassungen vornehmen, um weiterhin marktkonforme Gehälter zu zahlen, was für Häuser mit schlechter Performance schwierig werden dürfte. Yonca Yalaz begrüßte die Entwicklung der Mindestlöhne und betonte die Bedeutung von Loyalität gegenüber den eigenen Mitarbeitern. 

Von einem außergewöhnlichen Extrem sprach Michaela Reitterer in ihrem Interview mit Rolf Westermann (ahgz): In ihrem Boutiquehotel Stadthalle in Wien erhält sie mehr Initiativbewerbungen als sie Mitarbeiter einstellen kann. Das komplett auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Hotelkonzept zieht eine Vielzahl junger Menschen an, die sich für eine grüne Zukunft stark machen wollen. Sie riet anderen Hoteliers dazu, zu überlegen, wie erste kleine Schritte zu mehr Nachhaltigkeit im Hotelbetrieb angegangen werden können und sei es, die Abhängigkeit von Heizkosten zu reduzieren. 

Fazit: Das sollten Hoteliers bei den aktuellen Entwicklungen im Auge behalten 

Zusammengefasst die Tipps der anwesenden Experten zum Status Quo der Hotellerie: 

  • Bleisure-Reisen (Business + Leisure) auf dem Vormarsch: Überlegen Sie, wie Sie attraktive Pakete für Ihre Geschäftsreisenden anbieten können, sodass sie den Businesstrip gleich mit einem Kurzurlaub verbinden. 
  • Technologie und Digitalisierung spielt weiterhin eine große Rolle. Setzen Sie sie gezielt ein, um sich von Mitarbeiterengpässen unabhängig zu machen und jederzeit profitabel zu wirtschaften. Jens Bernitzky zeigte dafür ein Paradebeispiel auf: Seit im Hotel Victory 2018 begonnen wurde, gezielt in Online-Marketing, Customer Relation Management und in die Zusammenarbeit mit HotelPartner im Bereich Revenue Management zu investieren, konnten alleine in einem Jahr 7-stellige Zusatzerträge erwirtschaftet werden. Der RevPAR wurde im fast 3-stelligen Bereich gesteigert und die über 90-prozentige Auslastung trotz steigender Zimmerpreise konstant gehalten. 
  • Investieren Sie in ein einzigartiges, durchdachtes Hotelkonzept, das für Gäste und auch Mitarbeiter attraktiv ist.  
  • Entwickeln Sie Ideen für mehr Nachhaltigkeit. Insbesondere in Zeiten steigender Heizkosten können alternative Wege der Energieversorgung eine Stellschraube für langfristige Kosteneinsparungen sein. 
  • Finden Sie eine effiziente Balance zwischen Inhouse-Mitarbeitern und Outsourcing. Im Bereich Revenue Management helfen wir von HotelPartner Ihnen gerne weiter mit einer erfolgsversprechenden Mischung aus KI-basierter Technologie und Revenue-Experten. 

Sprechen Sie uns einfach an, wenn Sie mehr zu unseren Themen auf dem digitalen Forum der ahgz wissen möchten. Hier finden Sie zudem eine Aufzeichnung der Interviews und Diskussionen: Status Quo Hotellerie – Das Digitale Forum zum DHK2022

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